Quo vadis?

…oder WTF?

Wieder steuern wir auf das Ende eines Schuljahres zu und wieder stellt sich einigen die Frage:

Wohin geht’s? Oder was zum Hack habe ich für Möglichkeiten?

Allenthalben treffe ich im Moment auf Menschen, die sich diese Frage stellen. Da sind die Kolleginnen und Kollegen, die noch nicht wissen wo und wen sie im kommenden Schuljahr unterrichten werden. Vor allen Dingen, wenn sich Klassenzusammensetzungen ändern, neue Angebote geschaffen werden oder die Anforderungen sich teilweise ändern. Da sind Menschen aus dem Leitungsteam, die auf eine Veränderung zusteuern und denen noch gar nicht klar ist, was diese Veränderungen für sie bedeuten werden und wie sie damit umgehen sollen.

Da sind Schülerinnen und Schüler aus der 10. Klasse, die ich gerade unterrichte, die sich nun auf eine Ausbildung bewerben sollen und überhaupt keine Ahnung haben, was auf sie zukommt, wenn sie zum ersten Mal den sicheren Hafen “Schule” verlassen.

Da sind Grundschulkinder mit ihren Eltern, die ich derzeit in einer Korridormaßnahme unterrichte und die am Ende dieser Zeit, gerade auch jetzt wieder, mit großen Fragezeichen in den Augen da stehen und einfach nicht wissen, wie es nun weiter gehen soll.

Sie alle haben eines gemeinsam: Verunsicherung!

Wird es einen Weg für mich oder mein Kind geben? Wird es besser werden? Oder schlechter? Werde ich zurecht kommen? Werde ich zufrieden sein? Werde ich scheitern? Und was dann?

Die Fragen kann uns keiner beantworten. Und gerade dann ist der Wunsch, vielleicht sogar das tiefe Bedürfnis nach Sicherheit immens.

Wir haben oft nicht gelernt mit Unsicherheit umzugehen. Wir verwechseln Sicherheit auch oftmals mit Kontrollsucht und dem Wunsch ganz genau planen zu können was passiert.

Gerade heute hat mich eine Mutter in Bezug auf das Verhalten ihres Sohnes (und meines Schülers) gefragt: “Ist das normal?”

Und aus dieser Frage sprach so viel Sorge und Unsicherheit, dass ich sie förmlich greifen konnte.

Eigentlich ist es gar nicht von Bedeutung. Normal oder nicht. Sicher oder unsicher. Tief in uns wissen wir, dass wie niemals zu 100% sicher sein können. Dass wir niemals alles unter Kontrolle behalten können. Wir haben keinen Einfluss darauf was passiert und nicht auf das Außen.

Vielleicht ergibt sich im neuen Schuljahr eine Veränderung, die uns nicht glücklich macht. Vielleicht geraten wir an eine Herausforderung, die uns zu groß ist und wir müssen uns eingestehen, dass wir daran scheitern. Vielleicht wird alles besser, vielleicht aber auch nicht.

Es klingt womöglich hart aber ich möchte heute etwas anderes wecken:

Die Sicherheit, die in DIR zu Hause ist.

Ein tiefes Gefühl von: Ich werde immer einen Weg finden. Für mich. Für mein Kind. Ich kann das Außen nicht kontrollieren, aber ich kann Einfluss darauf nehmen, wie es mir geht, in welchem Zustand ich bin und wie ich mit Herausforderung, Scheitern und unbequemen Situationen umgehe. Ich kann so gut für mich selbst sorgen, dass ich dem gewachsen sein werde was da kommt. Ich kann aus meiner Mitte fallen und weiß, dass ich wieder hinein finden werde.

Ein Navajo-Sprichwort sagt: Sei unbeugsam wie ein Baum. Lebe dein Leben so stark wie ein Berg. Sei sanft wie der Frühlingswind und behalte dir die Wärme der Sommersonne, dann wird der große Geist immer mit dir sein.

Das hat mich gestern sehr beeindruckt: Der Baum bricht nicht im Wind, wenn er stark verwurzelt ist, das können wir auch, wenn wir unsere Wurzeln stärken, wie auch immer das für dich aussehen mag. In der Natur sein, eine gute Zeit mit Familie, Freunden oder auch alleine verbringen.

Die Stärke des Berges spüren, indem wir unsere unverhandelbaren Routinen haben, die unsere Entscheidungskraft stärken.

So sanft sein wie ein Frühlingswind, indem wir in Bewegung bleiben mit Körper und Geist, Lösungen und neue Wege suchen, Gelegenheiten schaffen, in denen wir uns frei fühlen und verspielt sein können.

Und schließlich die Wärme der Sonne in uns tragen: Täglich unser Mitgefühl, unsere Liebe und Freude spüren.

Gelingt uns das, sind wir beseelt und verbunden und spüren die Sicherheit in uns selbst.

Quo vadis?

Egal, Sicher ist, wir gehen weiter!

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Höha. Schnella. Weita.