Just another manic monday…

Zugegeben: Es ist schon tuesday.

Aber ganz egrlich, es hat gestern schon angefangen.

Kennst du die Tage, an denen alles verrückt und verdreht ist? Sie machen mich einfach wahnsinnig. Ich gebe es zu. Ich kann noch so viel an mir arbeiten, wenn alles so total aus dem Ruder läuft, dann werd ich verrückt.

Morgens in der Schule gibt es permanent Stunk zwischen Sali und Marlon. Sie fühlen sich einfach durch das bloße Ausatmen voneinander provoziert. Viiieeele Gespräche werden geführt. Ohne langanhaltenden Erfolg. Sali hat zudem keine Lust zu arbeiten. “Scheiß Montag” sagt er immer wieder, legt sich auf den Sitzkreis-Teppich und rollt sich darin ein und aus. Ein und aus. Ein und aus.

Mittags stundenlanges Schlangestehen bei der Schulbuchausleihe meiner Kinder (und ich übertreibe nicht). Danach Schlangestehen im Schreibwarenladen, um die Bücher ordnungsgemäß einbinden zu lassen. Dann sind da Mängel in den Büchern, Risse, Knicke, Flecken. Na toll. Ich solle eine Mängelmeldung machen, sagt man mir. Das versuche ich am Abend und kämpfe 40 Minuten mit dem Online-Formular das ein Foto nicht hochladen will, zwei lädt es hoch, es müssen aber drei sein, sonst geht es nicht weiter. Puhhh…Durchatmen ist angesagt. Als ich dann eine Beschwerde per Mail formulieren will, spinnt auch meine Domain und die Mail verschwindet im Internet-Nirwana. Ich klappe entnervt den Laptop zu.

Morgen ist ein neuer Tag, denke ich mir.

Dienstag. Schüler Sali ist wütend, weil er einen Teil seiner Hausaufgaben zu wiederholten Male vergessen hat und deshalb für den heutigen Tag seinen Hausaufgaben-Gutschein nicht einlösen darf. Diskussionen sind keine Lösung, ist mir vollkommen klar, aber Sali ist geschickt und ich lasse mich doch auf eine Diskussion ein. Mist, er hat mich erwischt.

“Also Sali”, erkläre ich zum hundersten Mal gefühlt, “Hausaufgaben sind für dich wichtig, weil du sonst den Anschluss an deine Grundschulklasse verlierst…” und das ganze bla bla (zur Erinnerunng ich unterrichte in einer Korridormaßnahme, in der Schüler/innen nur vorübergehend sind und mit verkürzter Stundenanzahl, weswegen die Hausaufgaben WIRKLICH wichtig sind). Sali ist wütend,

Na gut- auch für ihn kein guter Tag. Sali muss früher gehen. Mama hat’s gesagt.

Alles fühlt sich zäh an heute, der Tag vergeht und ich habe das Gefühl hinterher zu rennnen.

Zuhause geht es weiter, kann das sein, dass ich mich heute irgendwie in Zeitlupe bewege? Die Stunden vergehen viel schneller als sonst und mir rennt angesichts dessen, was noch zu erledigen ist, die Zeit weg.

Dann setze ich mich mal schön in Ruhe hin, um zu Meditieren und mich so wieder in Spur zu bringen. Dreimal klingelt das Telefon, zweimal klingelt es an der Tür. Am Telefon ist unter anderem meine Tochter, die in der Drogerie mit meiner EC-Karte steht und den PIN dreimal falsch eingegeben hat. Aus mit der meditativen Stille. Sofort bin ich auf 180 und sprinte zur Drogerie. Auch mir sagt das Gerät mein PIN sei falsch, WHAT? Das stimmt doch gar nicht.

Dann will ich eeeeendlich an den PC, aber der fährt nicht hoch, macht Mucken.

Och nee, Leude…

Alles einfach total verrückt heute (und gestern erst).

Was will ich damit eigentlich sagen?

Es läuft halt nicht immer rund.

Manchmal klappt gar nichts, selbst die einfachsten Dinge. Manchmal braucht alles ewig, manchmal kommt man einfach auf keinen grünen Zweig. Manchmal möchte ich mich, wie Sali am Montag, einfach auf den Teppich legen und mich darin ein und ausrollen. Ein und aus.

Auch wenn das da oben alles nur Kleinigkeiten sind, gerade wenn man sie liest, so wie ich jetzt, mir geht es manchmal so, dass mich die Kleinigkeiten mehr schaffen, als die richtigen Brocken.

Was also tun?

Den Blick auf das Gute richten. Auf das,was was heute gelungen ist, einfach auf das Positive fokussieren.

FALSCH!

Es hilft nicht. Es ist Verdrängung!

Meine Strategie ist: Durch gehen.

Anerkennen, dass es nunmal ein manic monday, tuesday oder friday ist. Anerkennen, dass ich heute einfach total Banane unterwegs bin, für alles dreimal so lange brauche und die Technik spinnt. Diesen verrückten Tag einfach so verrückt sein lassen und versuchen ihn schadensfrei zu überstehen. Wut fließen lassen, vielleicht Traurigkeit oder Frust fließen lassen, eben alles das, was es bei dir auslöst. Sitzen, mit all den Gefühlen und sie einfach halten. Wir müssen nicht immer alles reparieren und sofort direkt zurück in die “Spur”, denn dahinter steckt in Wahrheit einfach nur ein Kontrollzwang.

Vielleicht probiere ich aber die Teppich-Sache später nochmal aus…

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Over and out!

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…the right to be wrong.