Eternal Flame.

Am I only dreaming, or is this burning an eternal flame…?

Ich hab mich mal wieder in einen Song re-verliebt. Also ich fand den Song schonmal gut jetzt ist er mir mal wieder begegnet. Aber dieses Mal hab ich ihn auf einem anderen Ohr gehört.

Es ist nicht der Love-Song, den ich früher in den Ohren hatte sondern dieses Mal geht’s um mich. Um mich und mein Feuer, meine Leidenschaft, meine Lebenskraft.

Es geht darum, wie ich es schaffen kann, mir mein Feuer zu bewahren und zu brennen für das, was ich tue.

Man hört es oft, dass Kollegen und Kolleginnen ausbrennen in diesem Beruf. Man hört es oft, dass die Leidenschaft, die es vielleicht einmal gegeben hat für das eigene Tun, für den Beruf, versiegt und da nichts mehr ist außer Stress und Frust.

Und auch wenn es kein Burnout ist, nehmen wir es, meiner Ansicht nach, viel zu oft als selbstverständlich hin, dass mit der Zeit die Begeisterung und das Feuer einfach nachlassen. Im Beruf, in den Beziehungen, im Leben überhaupt.

Es ist für viele normal geworden, dass sich erst der Alltag und damit dann zwangsläufig der Frust einschleicht und an diesen Zustand gewöhnen wir uns und halten ihn für unvermeidbar.

Letze Woche hatte ich eine tolle Fortbildung zum Thema bindungssensibles Unterrichten. Ein sehr spannendes Feld, von einem tollen Professor (Prof. Dr. Hechler), der viele Ebenen der Bindungstheorie aufgeworfen und damit viele Zugänge geschaffen hat. Aber darum soll es jetzt im Detail nicht gehen.

Eine Ebene war auch das eigene Bindungsverhalten und die eigenen Muster zu reflektieren. Sehr oft in diesem Beruf, nehmen wir die Leidenschaftslosigkeit mit der wir arbeiten als selbstverständlich hin und stumpfen ab, auf eine gewisse Art und Weise. Nicht nur gegenüber unseren Schülerinnen und Schülern sondern auch uns selbst gegenüber.

Irgendwann nehmen wir es als selbstverständlich hin, die täglichen Kopfschmerzen, die andauernden Rückenschmerzen, das ständige Erkältetsein oder die permanente Unlust und Erschöpfung.

Ich habe eine Vermutung was EIN Grund dafür sein könnte: Ausgeliefert sein.

Die eigene Macht und Selbstwirksamkeit nicht spüren können. In diesem System sind wir im Alltag einfach sehr stark von äußeren Faktoren abhängig, damit Unterricht und Lernen gelingen kann. Schule hat keine Lobby in unserem Land, jedenfalls keine sehr große. Also haben wir auch heute noch mit maroden Gebäuden, veralteten Lehrplänen oder überholter Didaktik (in Schulbüchern) zu kämpfen. Auch heute noch haben wir Technik-Probleme, wenn wir unterrichten wollen (auch wenn wir technisch versiert sind) oder Eltern “ziehen nicht mit”, arbeiten gegen uns oder Schülerinnen und Schüler wollen einfach nicht oder haben andere Schwierigkeiten, die das Lernen unmöglich machen.

Kinder und Jugendliche, die psychische Hilfe benötigen, bekommen sie oft nicht, weil es schlicht nicht genügend Therapeuten oder Therapieplätze gibt. Aber auch Plätze für Logopädie, Ergotherapie oder sonstige Unterstützung sind oft über Monate oder Jahre ausgebucht.

Das heißt: Damit das Lernen eines Kindes gelingen kann, sind wir als Lehrerinnen und Lehrer meistens nur ein ganz kleines (wenn auch entscheidendes) Rädchen in einem großen System. Wenn viele andere Dinge im System nicht laufen, dann strampeln wir oft vergebens und sehen keine Erfolge und keine Auswirkung unseres Strampelns und Arbeitens. Wir empfinden keine Selbstwirksameit in unserem Tun. Dann stumpfen wir ab. Dann brennen wir aus, wie ein ausgedrehtes Gewinde, dass immer nur noch dreht und dreht aber nichts mehr bewirkt.

Angesichts all dessen (und vielem mehr) stellt sich die Frage, wie wir es schaffen unsere Flamme am Brennen zu halten. Die eternal flame!

Vorneweg: Ich glaube es IST möglich!

Aber anders als wir denken.

Was du brauchst, um zu brennen, um dein Feuer zu fühlen ist Standfestigkeit und Selbstwirksamkeit. Verwurzelung und Freiheit. Sicherheit und Risiko. Klingt paradox, ist aber oft wahr.

Wenn du dich schwach fühlst, kannst du dich stärken durch Bewegung, durch Kraftübungen und dem bewussten Spüren deines Gewichtes auf der Welt.

Wenn du dich verloren fühlst, kannst du dich durch das bewusste Bewegen in der Natur oder Erleben der Natur wieder verbinden mit allem was um dich herum ist.

Wenn du dich erschöpft fühlst, ist es an der Zeit bewusste Grenzen zu setzen dem gegenüber, was dir Kraft nimmt. Mach dir bewusst, dass es IMMER einen kleinen Handlungsspielraum gibt, den du ausschöpfen kannst. Stelle unverhandelbare Grenzen und Rituale auf. (Unverhandelbar dir selbst gegenüber!)

Wenn du dich matt fühlst, finde das, was dich be-geist-ert. Eine Sprache lernen, Gartenarbeit, Tanzen…

Kreiere Mut. Ja, Mut kommt nicht auf, wenn du immer und immer wieder die gleichen Dinge tust. Mut kommt auf, wenn du Unbehagen fühlst und aus deiner Komfortzone kommst. Mut kommt auf, wenn du scheitern könntest. Gibst du dir noch Raum und Gelegenheit zum Scheitern? Oder läuft alles in immer gleichen Bahnen?

Verstehst du worauf ich hinaus will? Es geht einerseits um Stabilität, Kraft und stärkende Routinen. Andererseits um Unbekanntes, darum etwas zu wagen, ausgetretene Pfade zu verlassen und Risiken einzugehen. Lebendigkeit fühlen, das ist es doch, was uns zum Brennen bringt und genau die kommt uns meist abhanden.

Wir können das Außen erstmal nicht verändern. Wenn wir unser eigenes Aufblühen, unsere Lebendigkeit unsere eternal flame also von anderen abhängig machen, davon ob das Schulsystem sich ändert, Eltern und Kolleginnen und Kollegen so arbeiten, wie wir es wollen, Schülerinnen und Schüler, motiviert in die Schule kommen und lernen wollen, dann werden wir sie irgendwann nicht mehr spüren können. Dafür, dass sie weiter brennt, ewig brennt, können, ja müssen wir selbst sorgen!

(Auch sich selbst Hilfe und Unterstützung holen ist ein mutiger Schritt und bedeutet Selbstwirksamkeit spüren. Für sich und seine Energie sorgen bedeutet nicht alles alleine hinbekommen zu müssen, es bedeutet Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, wie auch immer das aussieht).

This is burning- an eternal flame.

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Changes.