Bevor wir fallen, fall’n wir lieber auf.

Wie auch immer sie aussieht, deine Superkraft - eines wird immer deutlicher: Du musst auf die Suche nach ihr gehen und sie auf die Straße holen. Es geht nicht mehr ohne sie.

Wir leben immer mehr in einer Welt der “Verzagten”. So empfinde ich das, auch deshalb, weil ich mich nicht davon ausnehme. Verzagtheit ist allgegenwärtig. Wir lieben es in unseren Safespaces und Wohlfühlzonen zu bleiben, wir sind regelkonform, überangepasst oder verlieren uns in einer Scheinrebellion. Rebellieren nach Außen gegen bestimmte Gruppen und in Wahrheit nur gegen uns selbst und unser Potenzial. (Denn Rebellion kann eine wundervolle Ablenkung vom eigenen Potenzial sein.)

Schluss mit Schönreden und Schluss mit “ja niemandem auf die Füße treten”. Keine Angst, das sage ich zu mir selbst. Oder eben doch: Hab Angst und fühl dich angesprochen, denn ich will eines einfach nicht mehr: Es allen recht machen. Niemandem zu Nahe treten. Niemanden überrumpeln.

It’s nice to be nice? Gähn! Sag ich dazu. Das war vielleicht gestern so. Aber heute reden wir Tacheles.

Ich will natürlich niemanden verletzen mit meinem Handeln und mit meinen Worten, aber die Frage ist doch, ob das realistisch ist? Natürlich will ich niemanden runtermachen, aber die Frage ist doch, ob das realistisch ist.

Mit meinem Sein trete ich sicherlich jemandem auf die Füße, komme ich sicherlich jemandem zu Nahe, ziehe ich ganz bestimmt jemanden runter und verletze den ein oder anderen, die ein oder andere auch, weil es gar nicht anders geht.

Wir haben uns verloren in einem System aus sich selbst zurück nehmen und einem System aus Assimilation bis zum Verwischen jeglicher Seinsgrenzen. Ein Phänomen, dem wir in einer Welt, die sich digitalisiert und radikalisiert gar nicht entgehen können. Außer wir bleiben eins: Unbequem!

Unbequem aber nicht in der Scheinrebellion.

Edgy. Kantig. Mit eigener Meinung, mit eigenem Denken, mit eigenem Kopf. Mit eigenen Wegen und einer Verbindung zu unseren Herzen. Wir bleiben Mensch. Das ist unsere einzige Rettung. Menschsein ist unsere Superkraft und wir geben sie gerade ab.

Wir geben sie ab indem wir aufweichen und durchsichtig werden, indem wir verschwimmen in Socialmediatauglichkeit, Konformismus und einer Komfortzone, die uns betäubt.

Ich habe in den letzten Jahren erlebt, wie Menschen immer wieder ihren Job verloren haben, weil sie den Mut hatten unbequeme Fragen zu stellen und unbequeme Dinge anzusprechen.

Ich habe erlebt wie Lehrkräfte sich den Diktaten von Schulbüchern und Arbeitsheften unterwarfen statt zu fragen, was ihre Kinder brauchen und unbequem zu sagen: Das funktioniert so nicht!

Ich habe erlebt, wie Fachkräfte sich mundtot machen ließen und eher an sich selbst zweifelten, als aufrecht zu sich standen und zu sagen was wirklich Sache ist.

Wo haben wir unseren Mut gelassen? Unserem Mut unbequem zu sein aber auch unseren Mut mit dem Unbequemen umzugehen?

Wir sind als System alle untrennbar miteinander verbunden, das ist meine feste Überzeugung. Und was passiert, wenn wir der Bequemlichkeit den Vorzug geben, was passiert, wenn wir uns nicht aus unserer eigenen Komfortzone herausbewegen und uns lieber klein machen, als aufzufallen, das erleben wir JETZT!

Wenn wir uns in der Welt umsehen, die immer unbequemer wird (und wo wir allmählich einfach nicht mehr wegschauen können oder? Wo wir noch so angepasst sein können, wir werden eingeholt, von dem was uns aus der Komfortzone rauskickt.) Das erleben wir JETZT, wenn wir merken, dass unsere Schülerinnen und Schüler immer auffälliger werden, Grundschüler, die das System sprengen, Jugendliche die Sozialphobien entwickeln und das Haus nicht mehr verlassen können, junge Erwachsene, die nach der Schule sofort berentet werden, weil sie es nicht mehr schaffen ihr Leben in den Griff zu bekommen.

Aufwachen Leute!!! Heute ist mir nach Appell an die Welt zumute.

Und besinnt euch: Bevor wir fallen, fallen wir lieber auf! (Denn gerade sind wir im freien Fall…)

MfG

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“Take these broken wings…”